In Österreich arbeiten über 60.000 Frauen, vor allem aus Osteuropa, als 24 Stunden Pflegerinnen. Das österreichische Gesundheitssystem baut auf diese Arbeitskräfte. Dass es ohne diese Frauen nicht mehr geht, hat die COVID-19 Pandemie gezeigt. Als niemand über die Grenzen kommen konnte, wurden Pflegerinnen mit Sondergenehmigungen und Sonderzügen nach Österreich gebracht.
In dem neuen Dokumentarfilm "24 Stunden" von Harald Friedl lernen wir eine dieser Pflegerinnen kennen. Die 50-jährige Sadina Lungu aus der rumänischen Stadt Vulcan pflegt in Bad Vöslau die an Demenz erkrankte Frau Pöschl. Der Film bringt uns Sadinas Alltag und seine Herausforderungen näher.
Im Gespräch nach dem Film sprechen wir mit
über die aktuelle Situation in Rumänien. In Österreich sind Rumän:innen die zweitstärkste Ausländergruppe nach den Deutschen. Wir sehen, dass nicht nur Mütter und Töchter, sondern auch viele Männer im arbeitsfähigen Alter in Österreich beschäftigt sind; letztere in Österreich oft am Bau, im Handwerk.
Bewusst blicken wir über die Grenzen und sprechen über Arbeitsmigration im Konkreten (Strukturen der 24 Stunden Pflege und ihre Auswirkungen) und im Allgemeinen. Wie funktionieren Familienstrukturen, wenn ein Familienmitglied wochenlang weg ist und welche Auswirkungen hat das auf die neuen Generationen? Wer leistet die Arbeit in der Wirtschaft, im Straßenbau, im Handwerk in Rumänien? Wer engagiert sich politisch in der Gesellschaft, um das Land mitzugestalten?
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In Kooperation mit Filmcasino.