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Thoughts and Prayers

Unlängst, als ich für eine Untersuchung im Spital aufgenommen war, dachte ich wieder über Nähe und Distanz nach, bzw. war ich in der herausfordernden Lage, die zwei komplementären Faktoren nur sehr begrenzt an meine Bedürfnisse anpassen zu können. Begleitet von dem ambivalenten Gefühl der Dankbarkeit aufgrund der medizinischen Versorgung und der zeitgleichen, unangenehmen Gefangenheit, die diese Situation mit sich bringt.

Es gibt so viele Faktoren, die das Aushandeln von Nähe und Distanz beeinflussen, sei es die Kultur, das Verhältnis/die Beziehung zueinander oder die körperliche und räumliche Situation und vieles mehr.

 

Ich teilte mir das Zimmer mit einer anderen Person. Wir lagen in den Betten, in Krankenkleidung. Manche Personen müssen, aufgrund der körperlichen Einschränkung, ihre Toilette im Zimmer verrichten. Eine Intimität, die wir im Alltag räumlich mit niemanden teilen. Intim und nahe, völlig distanzlos unter unbekannten Personen. Ich hatte diesmal Glück, meine Zimmerkollegin und ich hatten einen guten Kompromiss zwischen Nähe und Distanz gefunden. Auch das Bedürfnis der Zimmertemperatur sowie der Luft- und Lichtverhältnisse waren stimmig. Der „Babyelefantenabstand“, ein Restwort aus Corona-Zeiten, dürfte gelungen sein, die aufklappbare Trennwand zwischen den Betten half dabei.

 

Um neun Uhr abends wurde das Licht im Zimmer abgedreht, meine Zimmergenossin wollte schlafen, ich war um diese Zeit hellwach. Ich scrollte über mein Handy in den gängigen Social Media Plattformen durch News, Artikel, aber auch allerlei Unsinn und las die Kommentare darunter.

 

Den Kommentarteil finde ich meist interessanter als die eigentlichen Berichte. Immer wieder fällt mir dabei auf, dass Kommentare der Teilnehmenden ziemlich distanzlos sein können. Grenzenlos werden hier Gedanken und Meinungen niedergeschrieben - scheinbar ohne darüber nachzudenken, wie viel Distanz und Nähe zu den Themen und/oder anderen Personen angebracht wäre. Der Aushandlungsprozess von Nähe und Distanz und das Resultat davon dürfte, aufgrund der direkten physischen Abwesenheit, ein anderer sein. Individueller? Ein Aushandeln mit sich und seinen Gedanken einem „Objekt“ gegenüber?

 

Ich nehme wahr, dass aktuelle Nachrichten zu den Themen Gewalt und Strafrecht, Geschlechterrollen und Migration die kommentierenden Personen besonders emotionalisieren. Kommentare nehmen teilweise moralisch verwerfliche Formen an. Eine Distanzlosigkeit zwischen den eigenen Gedanken und geschriebenen Kommentaren wird offengelegt, ebenso ist das in Kommentarverläufen der Personen untereinander zu beaobachten. Ich frage mich, wo die Social Media Beauftragten sind, die die jeweiligen Kommentarspalten betreuen. Oder lese ich etwa „falsch“ - wollen wir eine virtuelle Welt ohne jegliche Regeln, in der alles möglich ist? Gegen Zensur, oder ist ein wenig davon schon gut? Ich finde mich in einer Ambivalenz wieder: Gegen Grenzen vs. Einhaltung (persönlicher) Grenzen - Gegen Zensur vs. Freie Meinung, usw..

 

Ich frage mich, kurz bevor ich die Augen schließe, wie Distanz und Nähe in der virtuellen Welt tatsächlich ausgehandelt werden, welches Regelwerk dort eigentlich vorherrscht. Und ob sich dieses Verständnis auch langfristig in der „realen“ Welt verändert.

Hauptsache, ich trete mit meinem Kommentar niemandem zu nahe ;-).

 

 


Thoughts and Prayers

Stimmen aus dem Team

ist unser neues Format mit dem wir zeigen wollen, wer hinter dem ASH Forum steht und was uns so in unseren Leben beschäftigt.


Dieser Beitrag kommt von unserer Office Mitarbeiterin Susanne Konrad.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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